Sudy s pivem

Zur Geschichte der Brauerei



 Das Kloster Želiv blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1139 reicht. Ursprünglich wurde es vom Benediktinerorden besiedelt. Bereits zehn Jahre später kam es zu einem bedeutenden Wandel – die Benediktiner wurden durch Prämonstratenser aus dem deutschen Steinfeld unter der Leitung des seligen Abtes Gottschalk ersetzt. Während seiner fast 900-jährigen Existenz erlebte das Kloster Phasen des Aufschwungs, der Stagnation und des Niedergangs. Die erste schriftliche Erwähnung des Bierbrauens im Prämonstratenserkloster stammt aus dem 14. Jahrhundert.

 Ein entscheidender Wendepunkt trat in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein: Das Kloster wurde von König Georg von Podiebrad konfisziert und dem hussitischen Adelsgeschlecht Trčka übergeben, das das Gut mehr als 130 Jahre lang verwaltete. Zu jener Zeit war es beinahe selbstverständlich, dass jeder Adlige auf seinem Anwesen eine eigene Brauerei unterhielt. Die Familie Trčka führte diese Tradition mit großem Eifer fort – belegt durch eine erhaltene Beschreibung der Brauerei aus dem Jahr 1617:

 „Die Brauerei und Mälzerei mit Hopfenfeldern befanden sich unmittelbar vor dem Schlossvorhof. Alles war gut gebaut – zwei große Gärkeller unter der Erde, im Sommer kühl, im Winter warm. Die Kammer des Braumeisters war gewölbt, darüber Lagerraum für Malz, Getreide, Hopfen, Fässer und andere Utensilien. Die Brauerei stellte alle zwei Wochen etwa 30 Fässer Bier her, was nicht nur den Eigenbedarf des Gutes deckte, sondern auch den Vertrieb ermöglichte. Die Hopfenfelder lieferten ausreichend Ertrag sowohl für den eigenen Gebrauch als auch zum Verkauf – eine zusätzliche Einnahmequelle.“

Mnich písař v pivovaru

Die Prämonstratenser



 Nach der Rückgabe des Gutes Želiv an den Prämonstratenserorden knüpften die Mönche an die jahrhundertealte Brautradition an, die sie über 300 Jahre lang pflegten. Noch in den 1870er Jahren konnte die Brauerei Želiv selbstbewusst mit den größten Brauereien der Region – in Humpolec und Pelhřimov – konkurrieren. Unter der Leitung des Braumeisters Gustav Perknovský überstand sie das Ende kleinerer Brauereien in Košetice, Lukavec und Červená Řečice.
Diese reiche Braugeschichte fand im Jahr 1907 ein jähes Ende, als ein verheerender Brand das Kloster Želiv erfasste. Das Abteigebäude, die Wirtschaftsgebäude und die im Keller der Abtei untergebrachte Brauerei brannten nieder. Obwohl das Abteigebäude innerhalb weniger Jahre wieder aufgebaut wurde, kam es leider nicht zur Wiederherstellung der Brauerei.

 Die Wiederbelebung des Brauwesens in Želiv erfolgte im Jahr 2003, als das Prämonstratenserkloster gemeinsam mit zwei Partnern die Klosterbrauerei Želiv gründete. Aufgrund veralteter Brautechnologie musste der Betrieb jedoch 2009 eingestellt werden.

 Im Jahr 2010 schlug das Prämonstratenserkloster ein neues Kapitel auf. Es gründete eine neue Klosterbrauerei und nahm umfangreiche bauliche und technologische Modernisierungen vor. So entstand eine Erlebnisbrauerei, die heute fünf Biersorten im festen Sortiment sowie saisonale und spezielle Biere anbietet – von klassischen Lagerbieren bis hin zu obergärigen Sorten wie Weizenbier, India Pale Ale, Abbey Ale, Rye IPA, New England IPA, Baltic Salt Porter und vielen weiteren. Bierliebhaber können nicht nur an Führungen durch die Brauerei teilnehmen, sondern auch an einem Brauerlebniswochenende ihr eigenes Bier brauen.

Der Resort Kloster Želiv bietet jedoch weit mehr als nur eine Brauerei. Auf dem Klostergelände befinden sich ein komfortables Hotel, ein Klosterrestaurant mit tschechischen Klassikern und internationalen Spezialitäten, ein Wellnesszentrum mit Entspannungsangeboten sowie historische Räumlichkeiten für Konferenzen und Teambuildings. Darüber hinaus veranstaltet das Resort kulturelle Events, Führungen durch das Kloster und bietet Erlebnisangebote wie Bierbäder, private Saunen und vieles mehr.